Direkt zum Inhalt | Direkt zur Navigation

Benutzerspezifische Werkzeuge
Sie sind hier: Startseite / Kulturpflanze des Jahres / 2022: Erbse / Anbau der Körnererbse

Anbau der Körnererbse


 

Standort

Die Erbse weist von den in Deutschland anbauwürdigen Körnerleguminosen die breiteste Standorteignung auf. Limitierend für einen erfolgreichen Erbsenanbau ist eine ausreichende Wasserversorgung zur Keimung und zur Blüte. Der pH-Wert des Bodens sollte neutral bis schwach sauer sein. Für eine erfolgreiche Symbiose mit den Knöllchenbakterien bzw. zur Knöllchenbildung und N-Fixierung ist die Bodenstruktur entscheidend, es sollte eine ausreichende Durchlüftung zum Gasaustausch ermöglicht werden. Steinfreie, ebene Flächen erleichtern die Ernte und tragen zur Reduzierung von Ernteverlusten bei. Als Kulturpflanze des gemäßigten Klimas werden höchste Erträge im maritimen Klima mit warmem Frühjahr und kühlem Sommer auf tiefgründigen, humosen Lössböden erreicht.

Fruchtfolge

Die Erbse reagiert auf hohe Anbaukonzentrationen mit einem erhöhten Ertragsverlust, womit Anbaupausen von mindestens fünf Jahren eingehalten werden sollten. Dies ist auf die Anfälligkeit gegenüber Fruchtfolgepathogenen wie Nematoden und bodenbürtigen Pilzen zurückzuführen. Innerhalb einer Fruchtfolge sollten ebenso längere Anbaupausen zu Roggen und Hafer (Nematoden), Lein (Fusariosen) sowie Rotklee, Bohnen und Lupinen eingehalten werden, da diese ähnliche Wirtspflanzenspektren aufweisen. Als Vorfrüchte eignen sich bei Anbau von Erbsen als Sommerform neben Getreidearten auch späträumende Kulturen wie Mais, Zuckerrüben und Kartoffeln. Letztere sind zudem aufgrund der geringen Spätverunkrautung positiv als Vorfrucht zu bewerten, da Erbsen wenig konkurrenzstark sind. Wird die Erbse nach einer frühräumenden Kultur angebaut, ist Phacelia als Zwischenfrucht geeignet. Auf keinen Fall dürfen Mischungen, die Leguminosen enthalten als Zwischenfrüchte eingesetzt werden.

Die Erbse selbst ist durch eine sehr gute Vorfruchtwirkung charakterisiert: Nach der Ernte werden der Folgekultur eine gute Bodenstruktur und größere Mengen an relativ leicht mineralisierbarem Stickstoff aus den Ernterückständen hinterlassen. Nachfolgend sollten vorzugweise Kulturpflanzen wie Winterraps und Wintergerste angebaut werden, welche die Stickstoffmengen verwerten und in einen höheren Ertrag umsetzen können. Auch der Winterweizen profitiert von der Erbse als Vorfrucht, er nimmt aber im Herbst nur geringe Mengen an Stickstoff auf. Da ein Teil der Ernte- und Wurzelrückstände erst im folgenden Frühjahr mineralisiert wird, sind Abschläge bei der Stickstoffdüngung im Frühjahr sinnvoll und im Rahmen der Düngeverordnung in Höhe von 10 kg je Hektar vorgeschrieben. Nach Erbsen können somit bei reduzierter mineralischer N-Düngung hohe Erträge und gute Qualitätseigenschaften (z. B. Rohproteingehalte) erzielt werden. Sofern nach Erbsen eine Sommerung kultiviert wird, sollte eine Zwischenfrucht zur Vermeidung von Stickstoffverlusten angebaut werden.

Da im ökologischen Anbau der Einsatz synthetischer Stickstoffdünger untersagt ist, kommt dem Anbau von Leguminosen wie der Erbse in der Fruchtfolge eine große Bedeutung zu. Leguminosen sind neben der Zufuhr organischer Düngemittel die einzige Möglichkeit zur Anreicherung von Stickstoff im Boden. Bei Körnererbsen können je nach Umweltbedingungen zwischen 20 und 200 kg N je ha und Jahr aus der Luft fixiert werden. Zirka zwei Drittel werden über das Erntegut wieder abgefahren. Der Rest verbleibt in Form von leicht mineralisierbaren Ernte- und Wurzelrückständen für die Nachfrucht verfügbar.

Bodenbearbeitung und Aussaat

Die Ziele der Bodenbearbeitung ergeben sich aus den Anforderungen an den Keimwasserbedarf, den Luftausstauch und die Saattiefe. So sind Verdichtungshorizonte aufzubrechen und das Saatbett ist so herzurichten, dass eine Ablage auf die gewünschte Saattiefe möglich ist. Der Regelfall ist die Grundbodenbearbeitung mit dem Pflug oder Mulchsaat, aber auch Direktsaat und Strip-till sind möglich. Auch wenn die Erbse einen hohen Keimwasserbedarf hat, so ist bei der Wahl des Aussaatzeitpunktes auf die Befahrbarkeit des Bodens zu achten, um Schadverdichtungen zu vermeiden. Ein damit einhergehendes reduziertes Porenvolumen führt zu Staunässe und vermindertem Austausch der Bodenluft mit der Atmosphäre. Dies hemmt die N-Fixierung der Knöllchenbakterien und schränkt das Wurzelwachstum der Erbse ein.

Die Aussaat erfolgt auf eine Saattiefe von ca. 4 - 6 cm, auf leichteren und trockeneren Standorten sollte eine Ablagetiefe von 6 - 8 cm gewählt werden. Die Saatstärke beträgt 80 - 100 Körner pro m². Die Reihenabstände können flexibel gewählt werden. Drillsaat mit Getreidetechnik und einem Reihenabstand von 12 cm ist möglich, bei mechanischer Unkrautbekämpfung wird der Reihenabstand entsprechend der Maschinenausstattung erweitert und kann z. B. bei Strip-till 30 cm betragen. Bei größeren Reihenweiten und Einzelkornsaat kann die Saatstärke auf 60 keimfähige Körner je m2 reduziert werden. Bezüglich der Bodentemperatur ist die Erbse anspruchslos, sie keimt bereits ab 2 - 3 °C. Die optimale Bodentemperatur zur Keimung liegt bei ca. 12 °C. Die Aussaat erfolgt je nach Region und Höhenlage von Anfang März bis Ende April. Die Erbse verträgt Fröste bis ca. -5 °C.

Düngung und Nährstoffbedarf

Für eine erfolgreiche Knöllchenbildung und N-Fixierung ist ein pH-Wert im neutralen bis schwach sauren Bereich Voraussetzung. Bei pH-Werten unter 6 sollte entsprechend gekalkt werden. Durch die Symbiose mit N-bindenden Bakterien ist eine Stickstoffdüngung nicht notwendig. Sie kann durch eine gehemmte Knöllchenbildung sogar kontraproduktiv sein.

Aufgrund der vergleichsweise schwach ausgeprägten Pfahlwurzel und der eher geringen Durchwurzelung des Oberbodens durch das ebenfalls schwache Feinwurzelsystem sollte auf eine gute Phosphorversorgung geachtet werden. Ein Großteil des aufgenommenen Phosphors wird über das Korn abgefahren und muss dem Boden dementsprechend über phosphorhaltige Düngemittel wieder zugeführt werden. Der Kali-Bedarf ist hoch, allerdings wird nur ca. 30 % des aufgenommenen Kalis über das Korn abgefahren, der Rest verbleibt mit dem Stroh auf dem Feld und die Nährstoffe stehen nach der Mineralisation den Folgefrüchten zur Verfügung. Der Bedarf an Mikronährstoffen Mangan, Molybdän und Zink ist auf den meisten Böden in ausreichender Menge vorhanden.

Unkrautregulierung

Bei zeitiger Aussaat im Frühjahr laufen Erbsen aufgrund der geringen Temperaturen oftmals zögerlich auf und sind im Jugendstadium konkurrenzschwach. Eine spätere Aussaat kann auf Flächen mit bekannt hohem Unkrautdruck die Jugendentwicklung beschleunigen und damit die Konkurrenzfähigkeit erhöhen. Zudem besteht die Möglichkeit der mechanischen Unkrautbekämpfung durch die Bereitung eines falschen Saatbetts. Beim falschen Saatbett erfolgt die Saatbettbereitung wenige Wochen vor der Aussaat, um optimale Auflaufbedingungen für Unkräuter und Ungräser herzustellen. Circa zehn Tage nach Aussaat sollten die gekeimten Samen der Begleitflora das Zwei- bis Vierblattstadium erreicht haben und können jetzt bei trockenem Wetter mit der Saategge oder dem Striegel bekämpft werden.

Nach der Aussaat ist das Blindstriegeln als mechanische Unkrautregulierungsmaßnahme bis kurz vor dem Auflaufen möglich. Kurz nach dem Auflaufen kann bis zum Reihenschluss bzw. bis zum Verranken der Pflanzen ebenfalls mit dem Striegel gearbeitet werden. Das Hacken der Bestände ist nur angebracht, wenn größere Reihenabstände gewählt wurden. In dem Fall ist auch das Anhäufeln möglich.

Im Erbsenanbau sind selektive Herbizide gegen dikotyle Unkräuter zugelassen. Der Einsatz erfolgt vorrangig im Vorauflauf, wobei anschließend eine ausreichende Bodenfeuchte für eine gute Wirksamkeit notwendig ist. Ungräser können wirkungsvoll im Nachauflauf mit Herbiziden behandelt werden. Spät auflaufende, wärmeliebende und ausdauernde Unkräuter können als Spätverunkrautung den Mähdrusch erschweren. Aktuell wird die Erbse – wie andere Leguminosen – im Rahmen der gemeinsamen Agrarpolitik mit dem Faktor 1 als ökologische Vorrangfläche anerkannt. Auf ökologischen Vorrangflächen ist der Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel untersagt.

Krankheiten und Schädlinge

Wichtige Schädlinge im Erbsenanbau sind der Linierte Blattrandkäfer (Sitona lineatus), die Erbsenblattlaus (Acyrthosiphon pisum) und der Erbsenwickler (Cydria nigricana). Adulte Blattrandkäfer verursachen typische Fraßschäden an den Blatträndern, während die Larven die Wurzelknöllchen befallen und darüber den Befall mit pilzlichen Krankheitserregern begünstigen. Die Erbsenblattlaus verursacht zwar Saugschäden, bedeutender ist sie aber als Überträgerin von Viren. Die Larven des Erbsenwicklers dringen in die Hülsen ein und fressen dort reifende Samen. Darüber hinaus treten der Gemeine Erbsenkäfer (Bruchus pisorum) und die Erbsengallmücke (Contarinia pisi) als Schädlinge auf. Der Erbsenkäfer legt seine Eier auf jungen Hülsen ab, die Larven durchbohren diese und fressen die Samen im unreifen Zustand. Die Larven der Erbsengallmücke verursachen Saugschäden. Sie ist aber nur in einigen Regionen Deutschlands ein Schädling von Bedeutung. Das Stängel- oder Stockälchen (Dytilentus dipsaci) hat ein sehr breites Wirtspflanzenspektrum und kann auch die Erbse befallen. Die Verbreitung erfolgt auch über das Saatgut.

Die Fuß- und Brennfleckenkrankheit der Erbse wird von den Schaderregern Ascochyta pisi, Phoma pinodella und Mycosphaerella pinodes verursacht. Die Erreger können allein oder in Kombination auftreten. Während Phoma pinodella insbesondere Schäden an der Wurzel und Stängelbasis verursacht, befallen die beiden anderen Erreger sowohl Stängel als auch Blätter und Hülsen. Der Erbsenrost (Uromyces pisi und U. viciae-fabae) tritt besonders in wärmeren Lagen und bei später Aussaat auf. Als Pathogen mit sehr breitem Wirtsspektrum kann Sclerotinia sclerotiorum die Erbse befallen. Der bodenbürtige Erreger kann besonders in Fruchtfolgen zum Problem werden, die auch Raps beinhalten. Thielaviopsis brasicola, Fusarium solani und Aphanomyces euteiches verursachen Wurzelfäulen im Erbsenanbau. Darüber hinaus sind der Falsche und der Echte Mehltau (Peronospora pisi und Erysiphe pisi) bedeutende Krankheiten, die sowohl Blätter als auch Hülsen befallen können. Sowohl gegen den Falschen als auch gegen den Echten Mehltau gibt es resistente Sorten. Beim Falschen Mehltau vermindert die hohe Variabilität des Erregers und die Vielfalt der Rassen allerdings den Erfolg des Anbaus resistenter Sorten.

Die Leguminosenmüdigkeit tritt als Komplex u. a. pilzsicher Krankheitserreger, tierischer Schädlinge und einer einseitigen Nährstoffausnutzung auf. Zur Vorbeugung sollte bei der Erbse eine mindestens sechsjährige Anbaupause zu sich selbst sowie ein ausreichender Abstand zu kleinkörnigen Leguminosen wie Rot- oder Weißklee eingehalten werden.

Die häufigste Viruserkrankung im Erbsenanbau ist bei uns das Scharfe Adernmosaikvirus (PEMV). Seit einigen Jahren werden Nanoviren (PNYDV) zunehmend beobachtet. Da eine direkte Bekämpfung nicht möglich ist, muss auf den Befall mit Blattläusen als Überträger geachtet werden. Neben der Bekämpfung durch Insektizide kann die Förderung von Nützlingen hilfreich sein, um die Gefahr des Auftretens von Virosen zu mindern.

Detaillierte Informationen zu Krankheiten und Schädlingen im Erbsenanbau liefern die Internetseiten demoneterbo.agrarpraxisforschung.de, pflanzenkrankheiten.ch, Pflanzendoktor des Portals oekolandbau.de und Männel et al. (2020)

Gemengeanbau und Mischkultur

Der Anbau von Erbsen als Gemenge oder Mischkultur mit anderen Arten bietet sich vor allem in Kombination mit Getreide an. Hierbei wird die Nährstoffausnutzung erhöht und für die rankenden Erbsen dient das Getreide als Stützfrucht. Neben der Standsicherheit wird auch die Unkrautkonkurrenz erhöht. Das Gemenge wird oftmals als Futter im Haupt- oder Zwischenfruchtanbau genutzt. Werden normalblättrige Wintererbsen zur Silierung der Gesamtpflanzensilage angebaut, eignen sich als Mischungspartner Roggen und Triticale. Die geringere Wuchshöhe von Triticale kann für die Entwicklung der Erbse im Gemenge von Vorteil sein. Nach der Ernte des Gemenges als Grünschnitt kann Mais angebaut werden.

Neben dem Gemengeanbau ist auch eine Körnernutzung möglich, da die Mischkulturpartner aufgrund unterschiedlicher Korngrößen nach dem Drusch durch eine Siebreinigung leicht voneinander separiert werden können. Hierbei wird oft mit halbblattlosen Sommererbsen gearbeitet, für die sich als Mischungspartner Sommergerstensorten und frühreife Hafersorten eignen. Wichtig ist die harmonische Abreife der Mischungspartner. Bei einer Erbse-Gerste-Mischkultur hat es sich bewährt, für die Erbse eine Aussaatstärke zu wählen, die zwischen 60 und 80 % der Reinkultur liegt, während die Saatstärke der Gerste auf 20 bis 40 % reduziert wird. Neben Mischkulturen mit Getreidearten kann auch Leindotter als Partner für die Erbse infrage kommen.

 

18.jpeg 19.jpeg
Mischkultur mit Hafer Wintererbse und Triticale

 

Der Mischkulturanbau ist hauptsächlich im ökologischen Landbau verbreitet, da die Vorteile dieser Anbauform hier besonders zum Tragen kommen: Durch die Kombination von zwei Kulturarten auf einer Fläche wird die Unkrautunterdrückung verbessert, durch die bessere Ausnutzung der begrenzten Ressourcen kann der Ertrag bezogen auf die relative Fläche, die von den Mischungspartnern eingenommen werden, 5 bis 15 % über dem Ertrag von Reinkulturen liegen. Weitere Vorteile liegen in der Minimierung des Anbaurisikos und im potentiell geringeren Schaderregerbefall. Demgegenüber steht der technisch höhere Aufwand bei der Aussaat (Sätechnik/Saattiefe) und Ernte (Mähdreschereinstellung). Ein weiterer Nachteil kann eine geringere Qualität des Getreides in Bezug auf den Rohproteingehalt und das Hektolitergewicht sein. Im konventionellen Anbau ist der deutlich erschwerte Herbizideinsatz in Mischkulturen ein wesentlicher, die ökonomisch sinnvolle Umsetzbarkeit begrenzender Faktor.

Wintererbsen

Neben dem klassischen Anbau von Erbsen als Sommerung, werden zunehmend auch Erbsen als Winterform angebaut. Diese vertragen Fröste bis ca. -15 °C, wobei Kahlfröste zu erheblichen Auswinterungsschäden führen können. Wintererbsen werden von Mitte bis Ende Oktober gesät. Auf eine frühere Saat sollte verzichtet werden, um die Frosthärte durch eine zu üppige Vorwinterentwicklung nicht zu gefährden. Zur verbesserten Winterhärte wird eine tiefe Ablage des Saatguts empfohlen. Auf sehr tonigen oder feuchten Standorten ermöglicht die Aussaat im Herbst oftmals erst einen erfolgreichen Erbsenanbau, da die Flächen aufgrund höherer Bodenwassergehalte im Frühjahr nicht rechtzeitig befahrbar sind.

Die Standortanforderungen sind ähnlich zum Anbau der Sommerform. Wintererbsen haben im Frühjahr einen Entwicklungsvorsprung und sind somit auch konkurrenzfähiger gegenüber Unkräutern und Schädlingen. Die chemische Unkrautbekämpfung erfolgt als Vorauflaufbehandlung im Herbst. Gestriegelt werden kann sowohl im Vorauflauf als auch im Nachauflauf im Herbst bzw. Frühjahr, sofern die Pflanzen sich noch nicht verrankt haben und keine Nachtfröste mehr auftreten. Wintererbsen haben gegenüber Sommererbsen keine spezifisch anderen Anforderungen an die Nährstoffversorgung, bei einer höheren Ertragserwartung ist der Nährstoffbedarf allerdings entsprechend höher.

Bezüglich der Integration in die Fruchtfolge sind Vorfrüchte geeignet, die eine Aussaat bei guten Bodenbedingungen zulassen. Späträumende Zuckerrüben oder Körnermais sind daher weniger geeignet als Getreide und Silomais. Als Nachfrüchte bieten sich aufgrund der hohen Stickstoffnachlieferung Wintergetreide und Winterraps an. Wintererbsen sind in der Regel zwei bis drei Wochen eher druschreif als Sommererbsen. Der Anbau von Stoppelzwischenfrüchten verlängert die Bodendeckung. Wie oben erwähnt, können ebenso Wintererbsen mit Winterroggen oder Wintertriticale in Mischkultur angebaut werden. Die Nutzung erfolgt als Futter bzw. nach Separation als Marktware. Der Anbauumfang ist derzeit noch gering.

Ernte und Ertrag

Die Ernte von Körnererbsen erfolgt bei einer Kornfeuchte zwischen 15 und 20 %. Höhere Kornfeuchten verursachen erhöhte Trocknungskosten und können zu Quetschkorn führen. Bei Kornfeuchten unter 15 % kann es zu Haarrissen kommen und der Anteil an Bruchkorn ist erhöht. Da reife Erbsenhülsen schnell aufplatzen, kann eine verzögerte Ernte z. B. durch ungünstige Witterungsbedingungen zu Ertragsverlusten führen. Die Trocknung zum Kornfeuchtegehalt von 14 % sollte bei moderaten Temperaturen von maximal 36 °C erfolgen. Während der Trocknung und im Lager können Temperaturen von mehr als 40 °C zum Aufplatzen der Körner führen und die Eiweißqualität beeinträchtigen. Da hierdurch die Keimfähigkeit reduziert wird, ist das insbesondere bei der Saatgutproduktion von Bedeutung. Erträge von 70 dt ha-1 sind möglich, die durchschnittlichen Erträge liegen allerdings nur bei 35 dt ha-1. Als grober Anhaltspunkt kann im ökologischen Anbau nochmal mit einem um 10 dt ha-1 niedrigerem Durchschnittsertrag gerechnet werden. In Kalkulationen zur Wirtschaftlichkeit der Erbse sollten immer der gute Vorfruchtwert und die Einsparungen bei stickstoffhaltigen Düngemitteln berücksichtigt werden.

Weiter zu Die Gemüseerbse >>>